Bayera Apasiyi ~Portia's Favourite

Portia  heißt mit ganzem Namen Portia Agyei Mensah. Sie ist 27 und kommt aus Ghana. Sie ist Mutter eines 6 Monate alten Jungen. Als wir Portia besuchen, kocht sie für uns ihr Lieblingsessen: Bayera Apasiyi. Hier in Rostock ist es nicht ganz einfach, alle Zutaten dafür zu bekommen. Sie kauft deswegen gerne in Hamburg ein, auf einem afrikanischen Markt. Das afrikanische Essen, das vermisse sie manchmal hier. Trotzdem ist es möglich, auch in Rostock die nötigen Zutaten für dieses Fischgericht zu bekommen. Der asiatische Laden am Kabutzenhof ist dafür eine heiße Adresse.


 Zutaten: · Palmöl · 40 g gesalzene Königsmakrele (tiefgefroren) · 1 Garden Egg (alternativ: 1 Tomate) · ½ Habanero-Paprika · ½ Zwiebel · 1/2 Yamswurzel · 1 Tilapia oder Tilapiafilet (afr. Barschart, ersatzweise kann man Barsch verwenden) · 1/2  Fischbrühwürfel

 

Als erstes schält Portia die Yamswurzel, schneidet sie in Scheiben und kocht sie in Salzwasser. Yams ist in Ghana, was hierzulande Kartoffeln für uns sind. Ebenfalls den Fisch gart sie in gesalzenem Wasser, ohne dass es dabei sprudelnd kocht. Als nächstes beginnt sie, das Gemüse zu schneiden: Die Zwiebel wird mithilfe eines Mörsers und Stößels gemeinsam mit dem halben Brühwürfel zermahlen. Portia entstielt das Garden Egg und teilt es in zwei Hälften. Ein Garden Egg? Davon habe ich zuvor noch nie gehört. Es ist weiß, wie der Name ahnen lässt und gehört zu den Kürbisgewächsen. Alternativ könne man auch eine Tomate verwenden, meint Portia. Zusammen mit einer halben Habanero-Paprika, die sehr scharf ist, zermahlt sie das Pflanzenei. 

Die Königsmakrele wird in Streifen geschnitten, gewaschen und in Palmöl angebraten. Da das Palmöl von Natur aus eine feste Konsistenz hat, macht Portia es vorher in einem Wasserbad kurz flüssig. Die gebratene Makrele gibt sie mit in den Mörser und fügt weiteres Palmöl hinzu.

Als der Tilapia gar ist, entfernt Portia die Flossen. Dies sollte dann leicht gehen. Entgräten tut sie den Fisch hingegen nicht, das ist in Ghana nicht so Sitte. Der Tilapia wird gemeinsam mit der Paste und der Yamswurzel serviert. Man isst mit der Hand, die Yamswurzelscheiben werden dabei in den Dip getaucht.


Portias Heimatstadt, Dunkwa-on-Offin, ist etwa so groß wie Rostock. Portia studierte Englisch und Christian Religious Studies (CRS) auf Lehramt bevor sie sich 2013 entschied, nach Europa zu gehen. "I decided to come to Europe because I love Europe. I wanted to study in Europe, work in Europe and make a life in Europe. That was my dream.“ "Are you still dreaming?“ "Of course and I know for sure, that one day my dream becomes true.“ Als wir uns treffen lebt Portia im Asylbewerberheim in der Satower Straße. Wie hat ihr Weg sie hierhin geführt? Es sei eine lange Geschichte, sagt sie. Wahrscheinlich zu lang, um sie an einem Tag zu erzählen. In Rostock hat sie sich willkommen und unterstützt gefühlt. Sie liebt das Meer, dass es ruhig hier ist, die Straßen nicht so überfüllt. Was hat sie überrascht? "In Europe, everything is normal. Something bad a European would see normal. Maybe an African wouldn´t see it like that. In Germany everything is egal."  "It seems like you can be everything you want to". "Yeah, but in Africa, your mom… when you misbehave she can even slap you! If you´re out of age that´s one thing. You are still the daughter. As long as she lives you are still hers." Für die Zukunft wünscht sie sich, ihr Studium zu beenden und hier als Lehrerin zu arbeiten. Sie ist zuversichtlich. „Every journey begins with a step. This is my starting point, this is where my future is gonna start.“