Brasilien

Zur Karnevalszeit in Rio, da hast du Spaß

Reciane Costa de Andrade, (Jahrgang '77) aus Belém, Brasilien, Diplom-Geografin. Zog 2003 nach Deutschland, seit 2011 lebt sie in Rostock mit ihrem Mann und zwei Kindern.

Reciane Costa redet viel, ihr Tonfall ist klar und bestimmt, zuweilen energisch. Sie hat einiges zu erzählen. Aus Belém kommt sie, das ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Pará, dort hat sie Geografie studiert und nebenbei in der Politik gearbeitet. Die Cousine ihrer damaligen Mitbewohnerin vermietete Zimmer an Deutsche. Über einen gemeinsamen Freund lernte sie dort ihren jetzigen Mann kennen. „Er kam rein, da war es um mich geschehen“, sagt sie und lacht.

Zwei, drei Jahre lang lebten sie gemeinsam in Brasilien. Wir haben nur gefeiert, wir haben uns geliebt und wir haben Spaß gehabt, ich habe selbst mein Gehalt gehabt. Diese drei Jahre bevor wir hergekommen sind, waren einfach toll! Als Uwe wegen seiner Doktorarbeit zurück nach Deutschland musste, kam sie mit. "Fiel es dir schwer fortzugehen?" Am Anfang nicht, ich war frisch verliebt, ich war jung. Allerdings, als ich dann hier war, wurde es langsam anders." Reciane hatte gehofft, leicht ein Studentenvisum zu bekommen, aber ihr brasilianischer Abschluss wurde nicht anerkannt, außerdem musste sie mit der vollkommen fremden Sprache zurechtkommen. "Würdest du sagen, du hast dich hier willkommen gefühlt?" "Ach Quatsch! Neeiiin!! Ich kam hier her und hatte erstmal einen Kulturschock. Die Menschen sind so unterschiedlich, die lächeln dich nicht an, sie sind nicht freundlich. Dann kam die Kälte. Ich habe am Anfang meines Lebens hier in Deutschland neben der Heizung gelebt."

2010 hat sie ihr Diplom hier in Deutschland gemacht mit einer Note von 1,7. Einen bezahlten Job finden, ist trotzdem schwer. Das steht auf ihrer Wunschliste ganz oben.

"Was magst du an Rostock?" "Zum Teil finde ich die Stadt nicht mehr so hässlich, wie ich am Anfang dachte. (lacht) Das andere ist aber: Es ist hier auch ein bisschen so, wie wir es zu Hause haben, der eine hilft dem anderen. Vielleicht hat das mit der DDR zu tun, das hatt ich noch nie gehabt in Deutschland, diese familiäre Atmosphäre."

Murueca de Peixe

Zutaten: · 3 Paprika · 4 Tomaten · 3 Zwiebeln · 1-2 Zehen Knoblauch · 2 Bund Koriander · 2 Limetten · 2 Dosen Kokosmilch à 400 ml · Salz, Pfeffer · Palmöl (z.B. beim Asiaten erhältlich in der Doberaner Str.) · 4 Filets Dorsch o. anderen Fisch · Reis

 

Den Knoblauch pressen und in Palmöl anbraten. Die Kokosmilch hinzugeben und zum Kochen bringen. Limettensaft, Salz und Pfeffer, dann Zwiebeln und Paprika dazugeben, ca. 5 Minuten köcheln lassen. Jetzt die Fischfilets falten und mit in den Topf geben, zuletzt Tomaten und Koriander hinzutun. Abgedeckt ca. 10 Minuten köcheln lassen, bis der Fisch gar ist.

Das Gericht mit Reis servieren.

 

 Tipp: Traditionell wird das Gericht in Brasilien in einem Topf geschichtet. Das geht aber nur, wenn das Fischfilet recht dick und fest ist, damit es nicht matschig wird. In diesem Fall wird es in Scheiben geschnitten, gesalzt, gepfeffert und mit Limettensaft beträufelt, danach in einem Topf ausgelegt. Darüber wird das Gemüse in beliebiger Reihenfolge geschichtet, die Tomaten sollten aber oben auf liegen. Die Kokosmilch schütteln und über den Auflauf geben, alles zum Kochen bringen. Kurz vor dem Siedepunkt 2-3 EL Palmöl dazugeben.

 

Zuletzt Koriander drüberstreuen und nochmals mit Salz, Pfeffer und Limette abschmecken. Ist das Gemüse gar, ist das Gericht fertig.